Hausgottesdienst Jubilate 2020

Andacht zum Sonntag Jubilate 2020

zu Hause alleine oder in der Familie oder als Hausgemeinde, aber verbunden mit der ganzen Gemeinde als Ganzes gelesen oder als „Steinbruch“ zu verwenden

Komm zur Ruhe und zünde eine Kerze an!

Beginn: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Unsere Hilfe kommt von Gott, der Himmel und Erde gemacht hat, der seinen Bund und seine Treue hält und der uns nicht aufgibt. Gott, der Herr ist mit uns! Amen

Lied: 316Lobe den Herren (gesungen oder gesprochen)

1. Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren, lob ihn, o Seele, vereint mit den himmlischen Chören. Kommet zuhauf, Psalter und Harfe, wacht auf, lasset den Lobgesang hören!

2. Lobe den Herren, der alles so herrlich regieret, der dich auf Adelers Fittichen sicher geführet, der dich erhält, wie es dir selber gefällt; hast du nicht dieses verspüret?

3. Lobe den Herren, der künstlich und fein dich bereitet, der dir Gesundheit verliehen, dich freundlich geleitet. In wie viel Not hat nicht der gnädige Gott über dir Flügel gebreitet!

4. Lobe den Herren, der sichtbar dein Leben gesegnet, der aus dem Himmel mit Strömen der Liebe geregnet. Denke daran, was der Allmächtige kann, der dir mit Liebe begegnet.

5. Lobe den Herren, was in mir ist, lobe den Namen. Lob ihn mit allen, die seine Verheißung bekamen. Er ist dein Licht, Seele, vergiss es ja nicht. Lob ihn in Ewigkeit. Amen.

Psalmgebet nach Psalm 66

Halleluja! Jauchzt Gott, alle Lande! Halleluja! Halleluja! Lobsingt zu seiner Ehre und rühmt ihn! Halleluja! Herr, wie wunderbar sind deine Werke! Deine Feinde beugen sich vor deiner großen Macht. Alles Land bete dich an und lobsinge dir! Ja, wir lobsingen deinem Namen. Kommt her und seht die Werke Gottes an, der so wunderbar ist und so Gutes an uns tut. Er verwandelte das Meer in trockenes Land, so konnte das Volk zu Fuß durch den Strom gehen. Darum freuen wir uns seiner. Er herrscht ewiglich, seine Augen schauen auf die Völker. Die Abtrünnigen können sich nicht erheben. Lobt, ihr Völker, unsern Gott! Lasst seinen Ruhm weit erschallen! Denn der Herr erhält unsre Seelen am Leben. Er lässt unsere Füße nicht gleiten. Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen

Epistel aus Apostelgeschichte 17

Paulus aber stand mitten auf dem Areopag und sprach: Ihr Männer von Athen, ich sehe, dass ihr die Götter in allen Stücken sehr verehrt. Ich bin umhergegangen und habe eure Heiligtümer angesehen und fand einen Altar, auf dem stand geschrieben: Dem unbekannten Gott. Nun verkündige ich euch, was ihr unwissend verehrt. Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darin ist, er, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind. Auch lässt er sich nicht von Menschenhänden dienen wie einer, der etwas nötig hätte, da er doch selber jedermann Leben und Odem und alles gibt. Und er hat aus einem Menschen das ganze Menschengeschlecht gemacht, damit sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, und er hat festgesetzt, wie lange sie bestehen und in welchen Grenzen sie wohnen sollen, damit sie Gott suchen sollen, ob sie ihn wohl fühlen und finden könnten; und fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeden unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir; wie auch einige Dichter bei euch gesagt haben: Wir sind seines Geschlechts. Da wir nun göttlichen Geschlechts sind, sollen wir nicht meinen, die Gottheit sei gleich den goldenen, silbernen und steinernen Bildern, durch menschliche Kunst und Gedanken gemacht. Zwar hat Gott über die Zeit der Unwissenheit hinweggesehen; nun aber gebietet er den Menschen, dass alle an allen Enden Buße tun. Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis richten will mit Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und hat jedermann den Glauben angeboten, indem er ihn von den Toten auferweckt hat. Als sie von der Auferstehung der Toten hörten, begannen die einen zu spotten; die andern aber sprachen: Wir wollen dich darüber ein andermal weiterhören. So ging Paulus von ihnen. Einige Männer schlossen sich ihm an und wurden gläubig; unter ihnen war auch Dionysius, einer aus dem Rat, und eine Frau mit Namen Damaris und andere mit ihnen.

Halleluja – der Herr ist auferstanden – Halleluja!

Halleluja – er ist wahrhaftig auferstanden – Halleluja!

Lied: 108 Mit Freuden zart zu dieser Fahrt (gesungen oder gesprochen)

1. Mit Freuden zart zu dieser Fahrt lasst uns zugleich fröhlich singen, beid, groß und klein, von Herzen rein mit hellem Ton frei erklingen. Das ewig Heil wird uns zuteil, denn Jesus Christ erstanden ist, welchs er lässt reichlich verkünden.

3. Singt Lob und Dank mit freiem Klang unserm Herrn zu allen Zeiten und tut sein Ehr je mehr und mehr mit Wort und Tat weit ausbreiten: so wird er uns aus Lieb und Gunst nach unserm Tod, frei aller Not, zur ewgen Freude geleiten.

Evangelium aus Johannes 15

Jesus Christus spricht: Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner. Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, wird er wegnehmen; und eine jede, die Frucht bringt, wird er reinigen, dass sie mehr Frucht bringe. Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer und sie müssen brennen. Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren. Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und werdet meine Jünger.

Wort des lebendigen Gottes – lob sei dir o Christe.

Lied: 560 Christus lebt (gesungen oder gesprochen)

1. Christus lebt, drum lasst das Jammern, alle Klagen und das Leid! Denn vom Kreuz, von Todesschatten ist der Heiland längst befreit. Sucht nun nicht mehr bei den Toten ihn, der uns am Leben hält. Christus lebt, drum sagt es weiter allen Menschen in der Welt.

2. Wäre Christus nicht am Leben, wär der Glaube Schall und Rauch. Doch nun ging es in Erfüllung: Weil ich lebe, lebt ihr auch, müssen wir mit Adam sterben, so mit Jesus auferstehn! Alle Furcht hat nun ein Ende: Weil wir in das Leben gehn!

Gedanken zum Tag

„Warum glauben Sie eigentlich?“ – Haben Sie darüber schon einmal nachgedacht? Gerade in diesen spannenden Zeiten. Und: „Wie kommt es, dass Sie sich diese Andacht zur Hand nehmen – ganz bewusst zur Ruhe kommen – sie lesen – und auf das Wort Gottes hören? – Wie kommt es, dass Ihnen die Bibel wichtig ist?“ Was also bewegt uns, unser Vertrauen auf einen Gott zu setzen, den man nicht sehen kann?
Da hat sicher jeder von uns seine ganz eigene Geschichte. Da mögen Eltern oder Großeltern eine Rolle spielen; vielleicht auch ein bisschen Traditionen; oder Fragen, die uns beschäftigen, Werte, die uns wichtig sind; oder Erfahrungen, die wir gemacht haben und Lebenswege, die wir gegangen sind. Unsere Wege zu Gott sind so unterschiedlich, wie wir es ja auch sind. Und ich erlebe gerade, wie Menschen noch einmal ganz neu, ganz anders und ganz intensiv nach Gott fragen, gerade angesichts der Einschnitte, die wir gerade erleben. Aber eins steht für mich fest: Niemand lässt sich zum Glauben überreden; niemanden kann ich vom Glauben überzeugen. Natürlich können wir etwas weitergeben von dem, was uns selbst hält und trägt. Aber zum Glauben braucht es noch etwas anderes. Glaube braucht eine Initialzündung – den Funken aus Gottes Hand, damit er entzündet wird und durch’s Leben leuchten kann. Zum Glauben braucht es den Moment, in dem ich spüre und weiß: Ja, da ist er mir dieser unbekannte, dieser unsichtbare und manchmal leider nur sehr schwer begreifbare Gott begegnet.
All dies weiß der Apostel Paulus auch, auch wenn er den Vorteil hatte, dass ihm dieser Gott kein unsichtbarer, kein unbegreifbarer geblieben ist. Paulus war dem Auferstandenen vor Damaskus begegnet und dann hatte er sich auf den Weg gemacht, um auch bei anderen Menschen das Feuer des Glaubens zu entzünden. Und auf dem Marktplatz in Athen hat er die geniale Idee. Er holt die Athener bei ihrem Denken ab. Götter verehren die viele und um ja keinen dieser Götter gegen sich zu haben, hatte man jedem ein Standbild errichtet. Und – sozusagen vorbeugend – noch einen Altar gebaut um ja keinen Gott zu vergessen. „Dem unbekannten Gott“ war er geweiht. Und Paulus greift dieses Bild des unbekannten Gottes auf, um den Athenern die Botschaft von dem liebenden Gott, der seinen Weg über den Karfreitag zum Osterfest geht, zu predigen. Der „Unbekannte Gott“ – unsichtbar, unantastbar! Ich kann ganz gut verstehen, dass die Athener skeptisch bleiben. Heute geht das doch vielen genauso. Auch wir vertrauen doch lieber dem, was wir kennen, was wir uns vorstellen können, und dem, mit dem wir was anfangen können. Und gleichzeitig erleben wir gerade in diesen Tagen, dass all das, was wir sicher zu wissen und sicher zu haben glaubten, plötzlich nicht mehr gilt. Das erleben wir gerade mit der einbrechenden Wirtschaft und den wegrutschenden Sicherheiten.
Sonntag Jubilate ist heute – also zu gut deutsch: jubelt – freut euch!

Und da kann ich doch fröhlich sagen: Ich lobe meinen Gott, der mich nicht in den Unsicherheiten dieser Zeit untergehen lässt! Ich lobe meinen Gott, der kein äußeres Zeichen seiner Macht braucht! Denn seine Macht ist die Gnade und die Liebe, mit der er uns begegnet. Und Gnade lässt sich ehrlich gesagt nur schwer auf einem Standbild darstellen. Bei den anderen Göttern, die in Athen verehrt wurden, war das nicht so kompliziert: Herkules war kraftstrotzend! Aphrodite verführerisch! Apoll schön! Athene kriegsbereit! Und Zeus war erhaben! Das einzige Bild, das unserem Gott nahekommt, ist das der Grabeshöhle, die genauso leer ist, wie der Sockel für den unbekannten Gott der Athener!

Denn dieses leere Grab bedeutet Leben! Wir haben eben einen lebendigen Gott, und gerade diese Zusage braucht es in diesen Tagen, in denen es so still geworden ist. Das ist Ostern – darum glauben wir, auch wenn immer mal wieder Fragen und Zweifel bleiben. Sehen können wir es nicht, das Gott uns liebt, aber glauben und erleben! – Genießen wir es!
Amen.

Lied: 615 Ich lobe meinen Gott (gesungen oder gesprochen)

1. Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt, damit ich lebe. Ich lobe meinen Gott, der mir die Fesseln löst, damit ich frei bin.

Kehrvers: Ehre sei Gott auf der Erde in allen Straßen und Häusern, die Menschen werden singen, bis das Lied zum Himmel steigt. Ehre sei Gott und den Menschen Frieden, Ehre sei Gott und den Menschen Frieden, Frieden auf Erden.

3. Ich lobe meinen Gott, der meine Tränen trocknet, dass ich lache. Ich lobe meinen Gott, der meine Angst vertreibt, damit ich atme.

Kehrvers

Gebet:

Herr unser Gott, du willst uns begegnen und uns auch auf dem mühsamen Weg in diesen Wochen begleiten. So hilf uns, dass wir dein Lob immer wieder anstimmen, hilf uns zu sehen, wie gut es uns trotz aller Einschränkungen geht, hilf uns, das Mühsame auszuhalten und füreinander da zu sein, miteinander und füreinander zu beten und darauf zu vertrauen, dass du uns nah bist.

Amen

Vater unser

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser täglich Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.Und verlass uns nicht in der Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

 

Segen

Der Herr segne uns und behüte uns. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns seinen Frieden. Amen.

Lied 99 Christ ist erstanden

Christ ist erstanden von der Marter alle; des solln wir alle froh sein, Christ will unser Trost sein.Kyrieleis.

Wär er nicht erstanden, so wär die Welt vergangen; seit dass er erstanden ist, so lobn wir den Vater Jesu Christ. Kyrieleis.

Halleluja.Halleluja,Halleluja. Des solln wir alle froh sei , Christ will unser Trost sein.Kyrieleis.