Ich weiß nicht, wie oft ich diese Worte in den letzten Jahren gehört habe, meist gesungen von Andrea Bocelli und Sarah Brightman. Jetzt höre ich diese Worte für mich selber.
Nach gut elf Jahren hier in Lusan und Röppisch und einigen Jahren in Weißig und Dürrenebersdorf ist es für mich Zeit, „Auf Wiedersehen!“ zu sagen. Als wir im September 2012 als Familie hierher gekommen sind, war für mich eigentlich klar, dass ich mich für 10 Jahre hier gebunden fühle und dass sowieso alles, was kommt, in Gottes Hand liegt. Nun sind unsere Kinder längst aus dem Haus und meine Frau und ich haben beschlossen, noch einmal auf neue Wege aufzubrechen. Dass das nun doch schneller geschieht, als wir selber geplant hatten, hat uns selbst ein wenig überrascht. Durch die Anfrage der Landeskirche, ob ich mir vorstellen könnte, mich um eine Pfarrstelle im Interimsdienst zu bewerben, bin ich selber erst darauf gestoßen worden, dass es nun wohl Zeit ist, auf neue Wege aufzubrechen. Am letzten Dienstag ist nun die Entscheidung der Landeskirche gefallen, diese Stelle tatsächlich mit mir zu besetzen, und so wird nun alles ganz schön schnell gehen.
Bereits am 7. Januar 2024 werde ich im Gottesdienst um 14 Uhr (die anderen für diesen Tag geplanten Gottesdienste in unserem Kirchspiel finden nicht statt) im Gemeindezentrum Lusan Abschied von Ihnen und Euch nehmen und so ist es auch Zeit, zurückzuschauen. Und das kann ich mit viel Dankbarkeit tun. „Mit einem Fuß im Paradies“ war das Motto unseres Stadtteils zum 50-jährigen Jubiläum und so habe ich mich auch in den letzten elf Jahren gefühlt. Ich bin dankbar, mit Ihnen und Euch diese Jahre gelebt und erlebt zu haben, in denen sich so manches verändert hat.
Die baulichen Veränderungen stehen uns dabei wahrscheinlich am deutlichsten vor Augen, aber es sind für mich vor allem die besonderen geistlichen Momente, die einen so schönen Nachklang erzeugen. Da müsste ich jetzt von so manchem besonderen Gottesdienst erzählen, von den Klausuren der Gemeindekirchenräte und von unseren Reisen nach Israel. Ich denke voller Dankbarkeit an die Kinder, die Konfirmanden und die Jugend, die mit ihrer Neugier und ihren Fragen mich oft genug herausgefordert haben. Ich denke an die Gemeindekreise und an die Bibel-satt – Runden und an so manchen ganz persönlichen Moment mit Ihnen und Euch. An Taufen und Konfirmationen, an Trauungen und Trauerfeiern und an so viele Gespräche, seien sie voller Dankbarkeit oder voller Not gewesen. Ja, so vieles lässt mich auf die Jahre dankbar zurückblicken.
Aber ich möchte es auch nicht versäumen, für all das um Entschuldigung zu bitten, was ich Euch und Ihnen schuldig geblieben bin und wo ich Sie und Euch enttäuscht habe. Ich bin mir durchaus bewusst, dass es auch da so einiges gibt, was sicher auch in so manchem von Ihnen und Euch nachklingt. Ich kann Euch nur bitten, das mühsame beiseite zu legen, wie es der Apostel Paulus in seinem Brief an die Thessalonicher empfiehlt: „Prüft alles, das gute behaltet!“
Für all das, was vor Euch und Ihnen liegt, bitte ich Gott um seinen Segen und grüße Sie alle wie so oft:
Bleiben Sie / Bleibt behütet!
Ihr/ Euer