Andacht Kirche St. Ursula

Im Garten
Orte des Leidens Jesu lassen innehalten und erinnern: Wir werden im Alltag durch Leid
gestoppt – durch eigenes Leid, durch fremdes Leid, durch das Leid unserer Vertrauten.

Schrifttext
Während Jesus noch redete, kam eine Schar Männer; Judas, einer der Zwölf, ging ihnen
voran. Er näherte sich Jesus, um ihn zu küssen.
Jesus aber sagte zu ihm: Judas, mit einem Kuss verrätst du den Menschensohn? (Lk 22,47f)
Da verließen Jesus alle und flohen. (Mk 14,50)

Gedanken

Was hatten wir für große Pläne? Die Apostel glaubten in Jerusalem das Reich Gottes auch
politisch durchzusetzen. Es wird immer spannender. Die großen Ereignisse werden bald
geschehen. Jetzt sind sie alle zunichte. Sie wurden verraten. Jesus zeigt sich hilflos und
ohnmächtig. Er liefert sich aus. Er liefert sie aus. Sie können nur noch fliehen.
Was haben wir für große Pläne? Dann wird alles gut sein. Unsere Ordnung ist die Lösung.
Wenn der Plan genauso in Erfüllung geht, dann sollte das für alle gut sein. Nur darf nichts
dazwischenkommen. Alles hängt davon ab. Wir haben keinen Plan B.
Doch es kommt anders. Was sollen wir jetzt tun? Manchmal gibt es im Leben diese
Abbrüche, wo man sich alleingelassen fühlt. Alles ist zum Scheitern verurteilt.
Bedenken Sie: Habe ich schon so etwas erlebt? Was oder wer hat mir geholfen? Kenne ich
jemanden, der sich in einer solchen Situation befindet? Wie kann ich ihm zeigen, dass er nicht
allein ist? Wie kann ich dabeisein?

Gebet
Herr Jesus Christus, Deine Freunde haben geschlafen, als Du allein und hilflos warst und
verraten wurdest. Doch Dein Plan war ein anderer und ist nicht gescheitert. Stärke alle, die
nicht weiterwissen, um die es Nacht ist, die glauben, sich nicht auf die Freunde verlassen zu
können!