Andacht Kirche Unterröppisch

Das Kreuz

Orte des Leidens Jesu lassen innehalten und erinnern: Wir werden im Alltag durch Leid gestoppt – durch eigenes Leid, durch fremdes Leid, durch das Leid unserer Vertrauten.

Schriftwort

Als die sechste Stunde kam, brach über das ganze Land eine Finsternis herein. Sie dauerte bis zur neunten Stunde. Und in der neunten Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

Jesus aber schrie laut auf. Dann hauchte er den Geist aus. (Mk 1,33.34.37)

Gedanken

Ein Ort des Todes und der Qual; unerträgliche Schmerzen, bis endlich erlösend der Tod kommt. Doch während der Schmerzen eine Ewigkeit, eine Ohnmacht, ein Opfer der Schmerzen, eine unerträgliche Zeit – wie lange?! – Der Gekreuzigte ist solidarisch mit denen, die mit dem Tod kämpfen.

Ausgebreitete Arme – um die Welt zu umarmen, und festgenagelt ohne Schutz. Ein oder zwei Meter über der Erde, damit alle den Verbrecher sehen können, damit nichts verborgen bleibt. Erhoben und erhöht: Wer ihn sieht, blickt auf – zum Himmel. Wer ihn sehen will, richtet sich auf – zum aufrechten Gang aus dem Niedergedrücktsein zur Freiheit, zum Leben. Am Ende bleibt das Kreuz leer. Doch der Blick zum Kreuz geht weiter und höher.

Bedenke: Kenne ich Menschen, die unter Schmerzen leiden? Kenne ich Menschen, die niedergedrückt sind, nicht aufschauen können oder wollen? Was hat mir geholfen? Worauf habe ich geschaut?

Gebet

Jesus Christus, Du hast sterbend am Kreuz die Arme ausgebreitet. Du willst uns durch den Tod hindurch zum Himmel führen. Ermutige die Menschen, die Anderen helfen, zu Dir aufzuschauen, um Gott bei uns zu erkennen und um die eigene Würde zu stärken!