Hausgottesdienst Miserikordias Domini 2020

 

 

 

 

Andacht zum Sonntag  Miserikordias Domini 2020

 zu Hause alleine oder in der Familie oder als Hausgemeinde,

aber verbunden mit der ganzen Gemeinde

als Ganzes gelesen oder als „Steinbruch“ zu verwenden

Komm zur Ruhe und zünde eine Kerze an!

 

Beginn:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.         Amen

Unsere Hilfe kommt von Gott,

der Himmel und Erde gemacht hat,

der seinen Bund und seine Treue hält

und der uns nicht aufgibt.

Gott, der Herr ist mit uns!

Amen

 

Lied: 558 Ich hör die Botschaft (gesungen oder gesprochen)

Ich hör die Botschaft: Jesus lebt! Doch seh ich nur: Die Welt erbebt,  weil Krankheit herrscht und Tod und Krieg. Wo find ich Jesu Ostersieg? Herr, steh mir bei!

Ich hör die Botschaft: Jesus lebt! Herr, hilf, dass sich mein  Herz erhebt aus Kummer, Zweifel, Angst und Leid! Mach es für deinen Trost bereit! Herr, steh mir bei!

Ich hör die Botschaft: Jesus lebt! Herr, hilf, dass sich mein Herz erhebt aus  Kummer,  Zweifel,  Angst  und  Leid!  Mach es für deinen Trost bereit! Herr, steh mir bei!

Ich hör die Botschaft: Jesus lebt! Ihr Boten, die ihr  Hoffnung gebt, führt mich zum Auferstandnen hin, dass  ich bei ihm geborgen bin! Herr, steh mir bei!

 

Psalmgebet nach Psalm 23

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.

Er weidet mich auf einer grünen Aue und führt mich zum  frischen Wasser.

Er erquickt meine Seele.

Er führt mich auf rechter Straße um seines Namens willen.

Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück: denn du bist bei mir.

Dein Stecken und Stab trösten mich.

Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.

Du salbst mein Haupt mit Öl und schenkst mir voll ein.

Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen

 

Epistel aus 1. Petrus 2

Christus hat für euch gelitten und euch ein Vorbild hinterlassen, dass ihr seinen Spuren folgen sollt. Er, der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand; der selbst da nicht schmähte, als er geschmäht wurde, nicht drohte, als er litt, er stellte es aber dem anheim, der gerecht richtet; der unsre Sünde selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr heil geworden. Denn ihr wart wie die irrenden Schafe; aber ihr seid nun bekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen.

Halleluja – der Herr ist auferstanden – Halleluja!

Halleluja – er ist wahrhaftig auferstanden – Halleluja!

 

Lied:   274 Der Herr ist mein getreuer Hirt (gesungen oder gesprochen)

Der Herr ist mein getreuer Hirt, hält mich in seiner Hute, darin mir gar nicht mangeln wird jemals an einem Gute. Er weidet mich ohn Unterlass, da aufwächst das wohlschmeckend Gras seines heilsamen Wortes.

Zum reinen Wasser er mich weist, das mich erquickt so gute, das ist sein werter Heilger Geist, der mich macht wohlgemute; er führet mich auf rechter Straß in seim Gebot ohn Unterlass um seines Namens willen.

Ob ich wandert im finstern Tal, fürcht ich doch kein Unglücke in Leid, Verfolgung und Trübsal, in dieser Welte Tücke: denn du bist bei mir stetiglich, dein Stab und Stecken trösten mich, auf dein Wort ich mich lasse.

Du b’reitest vor mir einen Tisch vor mein’ Feind’ allenthalben, machst mein Herz unverzaget frisch; mein Haupt tust du mir salben mit deinem Geist, der Freuden Öl, und schenkest voll ein meiner Seel deiner geistlichen Freuden.

Gutes und viel Barmherzigkeit folgen mir nach im Leben, und ich werd bleiben allezeit im Haus des Herren eben auf Erd in der christlichen G’mein, und nach dem Tode werd ich sein bei Christus, meinem Herren.

 

Evangelium aus Johannes 10

Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. Der Mietling aber, der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht – und der Wolf stürzt sich auf die Schafe und zerstreut sie -, denn er ist ein Mietling und kümmert sich nicht um die Schafe. Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich mein Vater kennt und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein Leben für die Schafe. Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stall; auch sie muss ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirte werden.Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Mein Vater, der mir sie gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus des Vaters Hand reißen. Ich und der Vater sind eins.

Wort des lebendigen Gottes – lob sei dir o Christe.

Halleluja – er ist wahrhaftig auferstanden – Halleluja!

 

Lied:   556 Die Sonne geht auf (gesungen oder gesprochen)

Die Sonne geht auf: Christ ist erstanden! Die Nacht ist vorbei: Christ ist erstanden! Die Sonne geht auf. Vergessen sind Ängste, Not, Kummer und Schmerzen, wir atmen freier und singen von Herzen: Die Sonne geht auf; Christ ist erstanden! Die Nacht ist vorbei.

Das Leben beginnt: Christ ist erstanden! Der Tod ist besiegt: Christ ist erstanden! Das Leben beginnt. Wir räumen die Trübsal und Schatten beiseite und tragen die Nachricht unter die Leute: Das Leben beginnt: Christ ist erstanden! Der Tod ist besiegt.

Wir hören es neu: Christ ist erstanden! Wir singen es frei: Christ ist erstanden! Wir hören es neu. Mit unseren Sünden ist Christus gestorben und hat für uns dadurch Freiheit erworben. Wir hören es neu: Christ ist erstanden! Wir singen es frei.

Die Freude ist groß: Christ ist erstanden! Wir halten sie fest: Christ ist erstanden! Die Freude ist groß. O Herr, hilf, dass wir auch in unseren Tagen den Menschen die Botschaft der Hoffnung sagen. Die Freude ist groß: Christ ist erstanden! Halleluja!

 

Gedanken zum Tag

„Wir leben in völlig verrückten Zeiten.“ So oder so ähnlich höre ich es in diesen Tagen immer wieder. Und dann höre ich von der Einsamkeit, von der Verlassenheit, von der Stille. Und immer wieder höre ich auch vom tragenden Gebet und davon, dass es eben einen Wert hat, wenn man etwas auswendig gelernt hat. Nicht, dass man es nicht auch aufschlagen könnte, aber wenn einem der 23. Psalm in den Momenten der großen Verlassenheit oder Einsamkeit durch den Kopf schießt, ist das ein großer Trost.

Wunderbar, wenn man solche Worte in sich trägt und wenn uns diese Worte gerade in dieser Zeit tragen. Das gesamte gesellschaftliche Leben liegt brach. Gemeindeleben, wie wir es bis jetzt kannten, findet nicht statt. Urlaube fallen aus. Schule ist dicht. Kita zu. Viele haben keine Arbeit mehr. Die Wirtschaft knickt ein. Eine unvergleichliche Situation.

Und es gibt keine gemeinsamen Gottesdienste. Wie sehr mir die Gemeinschaft mit Euch und Ihnen fehlt, merke ich von Woche zu Woche mehr. Und ein Livestream-Gottesdienst oder Fernsehgottesdienst oder ein Gottesdienst im kleinsten Kreis der Familie ist eben kein Ersatz, auch wenn ich weiß, dass ich immer und überall beten kann.

Natürlich liegen in jeder Krise auch neue Möglichkeiten. Aber ich halte nichts von dem Gerede, dass die Krise jetzt vielleicht auch eine große Chance ist. Krise ist Krise und es gibt berechtigen Anlass zur Sorge: Werde ich selbst krank? Werden Verwandte krank? Wie geht es mit meiner Firma weiter? Werde ich meine Arbeitsstelle behalten können? Hält meine Ehe die Quarantäne aus? Wie geht es meiner Mutter oder meinem Vater im Altenheim? Trifft die Regierung die richtigen Entscheidungen? Wo bekomme ich noch Klopapier? Es gibt lauter abgesagte Hochzeiten und Familienfeiern. Hamsterkäufe. Wie werden die armen Länder das Virus überstehen?  …

Immerhin Klopapier gibt es wieder und ich vertraue darauf, dass auch die meisten anderen Sorgen eigentlich unbegründet sind.

Das zentrale Bild dieses Sonntags: „Der Gute Hirte“ macht das mehr als deutlich. Und gern höre ich den älteren unter uns zu, die von den mühsamen Zeiten im Krieg und danach berichten können und davon erzählen, dass es damals viel schlimmer war. Und dass sie damals eben auch erlebt haben, wie sie die Worte des 23. Psalms getragen haben, auch und gerade in der Zeit des Mangels und der Angst und der leeren Tische und der Feinde überall.

Ehrlich gesagt, tut es mir gut, wenn ich mich erinnern lasse, wie gut es uns trotz aller Einschränkungen geht, gerade hier bei uns.

Und wenn wir dann noch darauf vertrauen, dass uns Gott seine Liebe und Gnade immer wieder neu voll einschenkt und dass wir uns in seiner Nähe immer wieder neu geborgen wissen dürfen – was wollen wir denn dann klagen?

Amen.

 

Lied: 209 Ich möchte‘, dass einer mit mir geht

(gesungen oder gesprochen)

Ich möcht’, dass einer mit mir geht, der’s Leben kennt, der mich versteht, der mich zu allen Zeiten kann geleiten. Ich möcht’, dass einer mit mir geht.

Ich wart’, dass einer mit mir geht, der auch im Schweren zu mir steht, der in den dunklen Stunden mir verbunden. Ich wart’, dass einer mit mir geht.

Es heißt, dass einer mit mir geht, der’s Leben kennt, der mich versteht, der mich zu allen Zeiten kann geleiten. Es heißt, dass einer mit mir geht.

Sie nennen ihn den Herren Christ, der durch den Tod gegangen ist; er will durch Leid und Freuden mich geleiten. Ich möcht’, dass er auch mit mir geht.

 

Gebet:

Herr unser Gott, du bist unser Guter Hirte, der uns auch auf dem mühsamen Weg in diesen Wochen begleitet.

So sieh doch den Mangel, den so viele leiden:
den Mangel an Nahrung,  den Mangel an Liebe, den Mangel an Gemeinschaft
und auch den Mangel an Vertrauen zu dir.
Darum rufen wir: Gott, erbarme dich!

Sieh die Müden und sieh die Getriebenen, die sich immer weiter weg von dir bewegen.
Für sie rufen wir: Gott, erbarme dich!

Vergiss die Menschen nicht, die in Angst leben, deren Leben unglücklich ist und die keinen Trost mehr finden,auch nicht bei dir.
Für sie rufen wir: Gott, erbarme dich!

Denk an die Zerrissenen, an die, die sich ungeliebt fühlen und an die, die keine Bleibe haben.
Für sie rufen wir: Gott, erbarme dich!

Herr unser Gott, so oft fühlen wir uns verloren! Suche uns, bring uns zurück zu dir und erbarme dich über uns.

Amen.

Vaterunser

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und verlass uns nicht in der Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen

Der Herr segne uns und behüte uns. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns seinen Frieden. Amen

 

Lied: 99 Christ ist erstanden (gesungen oder gesprochen)

Christ ist erstanden von der Marter alle; des solln wir alle froh sein,

Christ will unser Trost sein. Kyrieleis.

Wär er nicht erstanden, so wär die Welt vergangen; seit dass er           erstanden ist, so lobn wir den Vater Jesu Christ’. Kyrieleis.

Halleluja, Halleluja, Halleluja! Des solln wir alle froh sein, Christ will unser Trost sein. Kyrieleis.